Die Honda Testtage 2013


Am 26.4 hatte Honda wieder nach Weibersbrunn, einem kleinen Örtchen im Spessart, eingeladen. Pünktlich um 8:15 traf ich mich mit der Twitterbande in Kleinostheim, um das restliche Stück gemeinsam zu bereisen. Im einzelnen waren dabei: Der alte Griesgram, die Edi, der Ralf alias Schrägermeister, die Nicole alias Moppedhexe, der Herr Trölf, König Boris, sowie der Pistonpin! Erstmal wurde ein wenig über das „Fahrzeug“ des Herrn König Boris gesprochen, da er kurz vorher seinen Vergaser verloren hatte…  Jedoch im gleichen Zug davon sprach, dass seine Harley zuverlässig sei 😀

Die twamilie macht sich auf den Weg. Man beachte den weissen Ritter!

Die twamilie macht sich auf den Weg. (Man beachte den weissen Ritter ;)!)

In Weibersbrunn angekommen ging es nach einer Begrüßung durch Oliver Franz und Stefan Beckmann, den beiden Verantwortlichen von Honda, auch direkt los. Lé Pistonpin schnappte sich eine CBR600RR und ich ein Fahrzeug, was extrem schnittig aussah, nicht allein aufgrund der Signatur von Stefan Bradl auf dem Tank. Beim ersten Gasgeben merkte ich jedoch schon, das dies wohl keine Doppel R sein könnte. Vielmehr hatte ich eine CBR600F erwischt.

Herr Mayer und ich beim Warmfahren.

Herr Mayer und ich beim Warmfahren.

Die 102PS der Tourenvariante konnten nicht ganz mit den 120PS der Doppel R mithalten, trotzdem würde ich sie als sportliches Tourenmotorrad beschreiben. Das Zweiradinstitut Gleich testete das Fahrzeug bereits etwas ausführlicher, wie man hier sehen kann! Jedoch hatte der Platz an dem wir standen ein kleines Manko. Zumindest für Menschen die einen Vertrag mit einem großen Telefonunternehmen aus Bonn haben:

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Herr Mayer auf der Suche nach dem Internetz

Es gab kein Netz. Für den Mensch 2.0 das absolute Horrorszenario! Darum ging es schnell zurück nach Weibersbrunn. Wir fuhren eine schöne Strecke entlang des Jakobstahls. Eine Route die ich privat sicher auch noch das ein oder andere mal fahren wollen würde 😉 Überhaupt ist die Lokalität super zum Motorradfahren: Viele kleine, kurvige und vorallem leere Strassen laden geradezu zum Moppedfahren ein! Auf dem Rückweg sammelten wir dann gleich noch den Dennis vom Moppedblog ein. Dies fiel uns allerdings erst in Weibersbrunn wieder auf, da er sich vom Veranstalter einen Satz Motorradklamotten geliehen hatte und so quasi Inkognito unterwegs war 😉 Da Dennis grad da war, schnappten wir uns auch gleich 2 Fireblade und flogen los. Anders kann man das nicht beschreiben 😉 178PS bei 210KG vollgetankt sind halt schon ein Statement. Es ging recht vorsichtig los und so richtig befreit bin ich ehrlichgesagt nicht gefahren. Bei jedem herausbeschleunigen aus Kurven habe ich, aus Angst davor das mir das Hinterrad wegschmiert, nicht wirklich viel Gas gegeben. Braucht man bei der Kiste aber auch gar nicht. Die Fireblade läuft nämlich im Standgas schon 25 km/h… Der Griesgram erzählte mir vor einger Zeit mal, das man mit einem 600er Supersportler wesentlich stressfreier fahren könne als mit einer 1000er. Jetzt weiss ich was er meint. Auf einer kleinen Bergstrassen konnten wir einige Autos nicht überholen, sodass wir mit ca. 90 hinterherfuhren. Was auch gut war, denn die Rennleitung war auch vor Ort 😉 Da wir recht lang unterwegs waren, und um 12 Uhr eine Präsentation zum Doppelkupplungsgetriebe DCT anstand, fuhr ich nur eine kleine Runde mit dem Crosstourer. Der 130PS V4 mit 1200cm³ schiebt in allen Bereichen wunderbar nach vorn und hörte sich dank dem montierten Arrow Auspuff auch richtig lecker an.

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Jedoch hat der Crosstourer für mich ein Manko ( Oder ich bin einfach noch nicht richtig mit ihm/ihr/dem Ding warmgeworden): Ich finde man hat kein bzw. kaum Kontakt zur Strasse. Das mag natürlich auch daran liegen das ich im Moment Clubman fahre, die ja sehr niedrig ist, aber durch die hohe Sitzposition und den weit ausladenen Lenker ( und die damit verbundene Schräglage ) des Crosstourers fühlte ich mich doch etwas zu sehr „abgehoben“. Dies bestätigte sich auf auch kleinen Schottersträsschen, da eben dieses Gefühl „Wann rutscht es“ nicht da war. Der Crosstourer hat zwar eine Traktionskontrolle, die ein durchdrehendes Hinterrad verhindern soll, aber die gaukelt einem wieder so eine trügerische Sicherheit vor, die man halt letztendlich doch nicht hat. Deshalb: Crossiges Touren? Eher nicht! Touriges Crossen? Auch nicht! Touriges Touren? Wunderbar! Dafür ist die Crosstourer wie geschaffen. Bequem aufrecht sitzend, hinter der hohen Scheibe kann man sicherlich locker den European Edge to Edge fahren. Oder nur mal eben Brötchen holen. Zurück in Weibersbrunn ging es dann zur Präsentation des Doppelkupplungsgetriebes DCT, welches optional für die V4 Modelle und die NC Reihe erhältlich ist. Beim Integra ist es sogar serienmäßig. Das Getriebe arbeitet, wie der Name schon sagt, mit 2 Kupplungen, das den nächsten Gang schon vorlegt. So wird eine schlüssige Kraftübertragung ans Hinterrad erreicht. Ihr kennt bestimmt alle das „Tok“, wenn beim Schalten der Soziushelm gegen den Fahrerhelm stösst. Genau um das zu verhindern wurde das DCT entwickelt. Für nichts anderes. Als erstes fällt wohl auf, das Kupplungs- und Schalthebel fehlen. Dafür gibt es Feststellbremse und Knöpfe. Am rechten Lenkerschalten kann man zwischen N für Neutral, D für Drive und S für Spaß Sport wählen. Am linken Lenkerschalter kann man dann noch halbwegs manuell schlaten: Es gibt einen + und einen – Schalter, mit dem man in die automatisieren Schaltvorgänge eingreifen kann. Im D Modus schaltet das Motorrad relativ schnell in den höchsten Gang, in dem man dann gemütlich dahindümpeln kann. Im Spaß-Modus werden die Gänge weiter ausgedreht und dementsprechend später geschaltet. Der Herr Trölf, der sich vor einiger Zeit eine NC700 ohne DCT gekauft hat, meinte nun das er sich im Nachhinein auch lieber eine Version mit DCT gekauft hätte. Und wenn der Herr Trölf das schon sagt… Eine weitere interessante Tatsache war, das Honda seinen Firmensitz von Offenbach nach Frankfurt an die Hanauer Landstrasse verlegt hat. Entweder haben sie gemerkt, das Offenbacher Nummernschilder in Hessen, in Deutschland, generell nicht gut angekommen, oder die Honda Mitarbeiter wollten einfach nicht mehr so weit zu Best Worscht in Town fahren 😉 Dort befindest sich jetzt jedenfalls ein riesiger Flagshipstore, mit allem was Honda zu bieten hat, unter anderem Aufsitzrasenmäher 😉 Nach der Präsentation gab es kleine und größere Stärkungen in Form von totem Tier mit totem Gemüse. Allerdings hatte wohl irgendwer nicht aufgegessen, denn es fing ziemlich fies zu regnen an.

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Nicole mit Martin von http://www.Freiheitenwelt.de

Das konnte und jedoch nicht aufhalten und so fuhren Boris und ich todesmutig mit NC700 und Integra los. Der Integra… Irgendwie bin ich mit diesem „Fahrzeug“ nicht warm geworden. Diese Roller-Sitzposition mit „Füße nach vorn“ fühlt sich für mich einfach falsch an. Dazu musste ich mir immer folgendes Mantra vorbeten: „Links ist die Hinterradbremse. Links ist die Hinterradbremse“. Kollege Boris blockierte nämlich beim Anhalten das Hinterrad, weil er auskuppeln wollte. Die NC fühlte sich da um einiges besser an. Die 48PS für die neue Führerscheinklasse A2 kommen schön aus dem Keller und in Verbindung mit der Spaß-Stellung für das DCT macht das Motorrad richtig Laune! Die Zulassungszahlen geben mir übrigens Recht 😉

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Gleiche Basis, trotzdem völlig unterschiedlich. Integra und NC700

Zurück in Weibersbrunn habe ich SIE dann getroffen. Die eine. Sie alle zu knechten…. die CBR600RR. Alex und ich schnappten uns 2 dieser Schönheiten, sowie den alten Griesgram samt CB1100 und fuhren ein Ründchen. Was für ein geiles Motorrad. Untenrum absolut stressfrei fahrbar, obenrum gehts dann richtig los. Und bereits bei 5000 U/min ein Sound, an den so schnell kein Mopped rankommt. Die sportliche Sitzposition gepaart mit dem Brüllen des Motors verleiten allerdings zu einer sportlichen Fahrweise. Allerdings kannten wir die Strecken ja mittlerweile ein wenig, sodass wir recht zügig unterwegs waren. Während einer kleinen Pause, bei der wir unter anderem den seltenen bayrischen Schnapsbaum entdeckten, dachten wir uns das man ein solches Motorrad eigentlich mal auf der Autobahn bewegen sollte. Rein aus journalistischem bloggeristischem Interesse natürlich. Da der Griesgram allerdings nicht mit der CB1100 mitfahren wollte, holte er sich in Weibersbrunn noch schnell eine Fireblade.

Der seltene Ficus Liqourious

Der seltene Ficus Liqourious

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Feudelstyyyle!

Wie ihr seht war ich mit einem offenen Helm unterwegs. Lasst es mich so formulieren: Immerhin hatte ich ein kostenloses Gesichtspeeling, aber schneller als 180 konnte ich einfach nicht fahren. Immerhin gab es auf unserer Route zum Feudel Hauptquartier einen schönen langen Tunnel. Ich hatte natürlich das Glück genau in dem Moment den Auspuffgeräuschpegel mit gezogener Kupplung zu testen, in dem 2 Motorradpolizisten an uns vorbeifuhren.

Der Griesgram sagt ihm wäre bei 180 der Hinterradreifen durchgedreht. Ich glaube ihm, gesehen habe ich es jedoch nicht.

Angekommen im Feudelhauptquartier gab es neben Tee, serviert durch die wunderbare @banditin, auch einen Integralhelm und eine Regenkombi (auch von der @banditin :P), sodass der Rückweg auch mit adäquater Geschwindigkeit in Angriff genommen werden. Zumindest bis wir jäh von einem Stau gestoppt wurden.

Feudel 1-3 vor dem geheimen Feudel Hauptquartier.

Feudel 1-3 vor dem geheimen Feudel Hauptquartier.

Abfahrt nach Weibersbrunn

Abfahrt nach Weibersbrunn

Da Hondas aber grundsätzlich sehr handliche Fahrzeuge sind, selbst Goldwing und Fury lassen sich leicht fahren, war die Rettungsgasse unser Freund, und wir hatten schnell wieder freie Bahn. Ich kann jetzt jedenfalls sagen, dass sie nicht bei 250 km/h abriegelt. Leider war der Tag damit auch schon wieder rum. Leider viel zu schnell, wie jedes Jahr.

An dieser Stelle nochmal ein riesiges Dankeschön an Honda für die wunderbare Veranstaltung!

Abends traf sich die Twamilie dann noch auf ein Bier und einen „kleinen“ Salat 😉 Irgendwie waren wir aber alle recht müde und zeitig im Bett. Muss wohl an der vielen frischen Luft gelegen haben.

Am nächsten Tag ging es mit dem Kollegen Griesgram noch nach Frankfurt, da dieser sich für die bevorstehende Baja 300 noch ein paar Protektoren zulegen wollte. Und wie es der Zufall so wollte, fuhren wir am neuen Honda Flagshipstore vorbei. Und an Best Worst in Town.

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Und ich kann voll nachvollziehen, das sie nach Frankfurt gezogen sind, denn die Currywurst schmeckt hervorragend!

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6 Gedanken zu „Die Honda Testtage 2013

  1. Schade, dass ich gestern hier in Berlin nicht genug Zeit auch noch ein DCT-Fahrzeug zu testen. Mein Compagnon war ja auch sehr begeistert und ich will das nun doch auch mal wissen, wie das ist.

    Ansonsten ein schöner anschaulicher Bericht, ein wenig neidisch auf die kurvigen ausgedehnten Möglichkeiten bin ich natürlich im Vergleich zu den winizigen Testfahren von mir bei der VivaLaMopped gestern.

  2. Hmmmmm, Currywurst.
    @Max Wie weit muss man denn in Berlin probefahren, um zu kurvigen Mittelgebirgsstraßen zu kommen?

    • Ok, bis Mittelgebirge wäre dann der Harz, also nur gute 270km. Aber auch wenns hier rum flacher ist, haben wir ja dennoch ein paar Kurven, teilweise auch mit Steigungen, aber das ist alles dem Urstromtal geschuldet, da blieb eben nicht mehr viel.

      Aber in 1km Entfernung hab ich ne 270° Kurve mit knapp 6m Höhenunterschied, da kann man auch Schräglage üben. 😉

  3. Schick geschrieben und nettes Bilderl mit Nicole – Muss ich doch auch mal noch was schreiben!

    Schönen Gruß

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