Wir sind doch die Guten…


… dachte ich mir als ich neben der BMW anhielt die auf dem Seitenstreifen stand.

Eigentlich war ich gerade auf dem Weg zu meinen Eltern ins Bergische. Gerade einmal 500m weit bin ich gekommen.

Jörg aus dem schönen Hamburg war mit seiner BMW R80 liegengeblieben. Die Batterie war leer. Den ADAC hatte er auch schon gerufen.

Sie sei während voller Fahrt ausgegangen und er hätte nur noch zu seinem Kumpel ins 80km entfernte Flörsheim gemusst.

Ich leistete ihm etwas Gesellschaft und bot ihm dann an, dass er die Batterie des bayrischen Ungetüms bei mir aufladen könne um dann mit voller Batterie zumindest bis Flörsheim fahren zu können. Anscheinend hatte sich die Batterie etwas erholt, denn sie sprang sofort an als wir sie anschoben.

Da Jörg nicht im ADAC war dürfte er noch 75€ Anfahrtskosten abdrücken und dann ging es ab zu mir, wo wir mit hängen und würgen ankamen. Zum Glück ging es das letzte Stück nur noch bergab 😉 Nachdem wir die Batterie, die ohne Probleme auch aus einem Kleinwagen hätte stammen können, ausgebaut hatten hingen wir das gute Stück an mein Ladegerät. Jörg rief derweil seinen Kumpel an um ihm die Situation zu erklären. Da es schon recht spät war, rief ich den @mykappa an, da dieser sich bestens mit alten BMWs auskennt 😉 Er sagte dann ein paar mögliche Fehlerquellen: Die Diodenplatte, den Regler und den Anker. Außerdem gab er uns die Info, das eine BMW mit voller Batterie normalerweise 70km schafft. Es können aber auch 100 sein. Oder 50.

Da es schon dunkel war und die Ladestandsanzeige bei lächerlichen 25% lag, bot ich Jörg an bei mir zu pennen und morgen mal in eine Werkstatt zu fahren, da ich kein Multimeter besitze um die LiMa durchzumessen. Da Jörgs Kumpel auch keinen Hänger auftreiben konnte, liessen wir das Mopped Mopped sein und gingen erstmal in die Stadt, Döner und Bier konsumieren. Schließlich war Jörg noch nie in Giessen und das Dönerdreieck ist DIE Sehenswürdigkeit schlechthin 😉

Am nächsten Morgen hatte ich dann seltsamerweise ein wenig Kopfschmerzen, was unsere Abfahrt leicht verzögerte. Die Batterie war mittlerweile zu 50% geladen, was uns zuversichtlich stimmtezumindest die Werkstatt erreichen zu können.

Meine Idee, nicht direkt zum BMW-Vertragshändler zu fahren, sondern erstmal zu Ricky fand Jörg gut und so fuhren wir zu den Wannabe Choppers.

Obwohl Ricky eigentlich keine Zeit hatte, nahm er sich unserem Problem an und maß erstmal die Ladespannung. Die lag bei 12,4V, also viel zu niedrig. Daraufhin telefonierte er etwas rum und landete etwas später bei András, dem Inhaber des Classic-Centers in Burkhardsfelden. Dieser hatte alle Teile für die BMW vorrätig und versicherte uns, dass die BMW bis Mittags wieder laufen würde! Von dieser Zuversicht getrieben fuhren wir also ins 20km entfernte Burkhardsfelden.

Wir warteten etwas und dann tauchte András auf. Er mukierte sich anfangs etwas über den Zustand der BMW, aber mal ehrlich: Nach 225.000km darf das Aluminium des Motorblocks auch mal ein wenig blühen und die Schrauben dürfen auch etwas fester in den Gewinden sitzen als bei normalen „Bikern“ 😉

Nachdem der Anker der LiMa für positiv befunden wurde, und die Diodenplatte keine sichtbaren Risse aufwies, wurde der Regler getauscht und Zack, knapp 14V Ladespannung. Problem erkannt! Testweise wurde der alte Regler nochmal drangehängt. Huch, das sind ja auch 14V Ladespannung. Wie kann das denn nun?

Die Kontakte vom Regler-Kabel waren wohl korrodiert. Nachdem diese gereinigt wurden, ging auch die Generatorlampe beim Einschalten der Zündung auch wieder an und beim Starten des Motors aus. Also alles in Butter. Kleine Ursache, große Wirkung.

Nebenbei wurde dann noch das Anlasser- Kabel isoliert, da es sich  aufgescheuert hatte und fröhlich am Rahmen schliff.

Danach fuhren wir noch in einen Nahe gelegenen Imbiss und warteten dort auf Jörgs Kumpel. Der kam dann auch bald und ich konnte Jörg in seine „Obhut“ übergeben 😉

Danach fuhr ich dann mit geringer Verspätung zu meinen Eltern 😉

Also denkt immer dran: Wir sind die Guten! Wenn ihr jemanden am Straßenrand stehen seht, haltet zumindest an und fragt ob alles ok ist! Ihr würdet euch schließlich auch freuen wenn euch jemand anderes zu Hilfe kommt!

Kategorien: Leben, Nebenbei | Schlagwörter: , | 2 Kommentare

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2 Gedanken zu „Wir sind doch die Guten…

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